Sollte man aufhören, sich zu bewegen, wenn der Daumen zu schmerzen beginnt?

Wenn sie feststellen, dass sie an Rhizarthrose leiden, denken manche Menschen, dass es besser sei, jedwede Anstrengung zu vermeiden.

Dennoch bleibt Bewegung ein wertvoller Verbündeter. Wer seine Bewegungen bewusst anpasst und auf seinen Körper hört, kann durch regelmäßige Aktivität die Beschwerden bei Daumenarthrose deutlich lindern.

Auf dieser Seite, die zur Rubrik Leben mit Daumensattelgelenksarthrose gehört, erfahren Sie, wie Sie sich weiterhin bewegen können, ohne die Schmerzen zu verschlimmern.

Warum sollte man trotz Daumensattelgelenksarthrose aktiv bleiben?

Die weitverbreitete Meinung, dass Arthrose zur Unbeweglichkeit zwingt, ist heute überholt.

Körperliche Aktivität – selbst in ihrer sanfter Form – hat sich als bei der Behandlung chronischer Schmerzen und der Verlangsamung der Progression bestimmter Arthroseformen als hilfreich erwiesen, insbesondere durch die Verringerung systemischer Entzündungen.

Bei Menschen mit Rhizarthrose hilft körperliche Aktivität dabei:

  • Die Flexibilität und Beweglichkeit des Daumens zu erhalten

  • Die Gelenksteifheit zu begrenzen

  • Die Muskeln zu stärken, die das Daumensattelgelenk stützen

  • Die Durchblutung und den allgemeinen Tonus zu verbessern

  • Versteifung, Kompensationen und unangepasste Haltungen zu verhindern

Das Wesentliche ist, die richtigen Bewegungen im richtigen Rhythmus entsprechend den eigenen Fähigkeiten zu finden.

Welche Aktivitäten kann man mit Daumensattelgelenksarthrose ausüben?

Anstatt Sportarten als „verboten“ oder „erlaubt“ zu klassifizieren, ist es sinnvoller, den Belastungsgrad des Daumens zu berücksichtigen.

Aktivitäten mit geringer Gelenkbelastung

Sie beanspruchen die Hände wenig oder erfordern keine großen Anstrengungen im Daumenbereich.

Sie werden in der Regel gut vertragen:

  • Gehen, leichtes Wandern

  • Schwimmen, Wassergymnastik, Balneotherapie

  • Sanftes Yoga, Stretching, angepasstes Pilates

Diese Aktivitäten fördern das allgemeine Wohlbefinden und sind gleichzeitig gelenkschonend.

Mäßig belastende Aktivitäten

Sie beanspruchen die Hände gelegentlich oder kontrolliert. Solche Aktivitäten sind durchaus möglich, wenn sie individuell angepasst werden:

  • Radfahren (mit ergonomischen Griffen oder speziellen Handschuhen)

  • Tanzen oder Gymnastik ohne längeres Abstützen

  • Leichtes und betreutes Muskeltraining

In diesen Fällen ist es ratsam, die Bewegungen anzupassen, bei Bedarf eine Orthese zu tragen und auf die Signale des Körpers zu hören.

Aktivitäten mit starker Daumenbelastung

Sie beinhalten starken Druck, wiederholte Greifbewegungen oder direkte Einwirkungen auf das Gelenk:

  • Schläger- oder Ballsportarten

  • Kampfsportarten

  • Krafttraining mit schweren Gewichten

Diese Aktivitäten müssen nicht unbedingt ausgeschlossen werden, erfordern aber eine ärztliche Beratung und Begleitung durch einen Fachmann, der in Gelenkerkrankungen geschult ist (Physiotherapeut, APA-Lehrer …).

Vorsichtsmaßnahmen vor der Wiederaufnahme des Sports

Vor jeder Wiederaufnahme einer sportlichen Betätigung wird Folgendes empfohlen:

  • Mit einem Gesundheitsexperten zu sprechen, besonders bei einer Behandlung oder einer kürzlich erfolgten Operation (siehe unsere Seite zur postoperativen Nachsorge bei Daumensattelgelenksarthrose)

  • Schrittweise zu beginnen, ohne die Gelenke zu überfordern

  • Handgelenke und Daumen vor jeder Aktivität aufzuwärmen

  • Wiederholte Bewegungen, längeres Abstützen oder direkte Stöße auf den Daumen zu vermeiden

Die gelegentliche Verwendung einer Orthese während der Anstrengung kann zudem den Komfort und die Stabilität verbessern.

Anders aktiv sein

Wenn die üblichen Sportarten zu schmerzhaft werden, können andere Bewegungsformen weiterhin möglich sein:

  • Gartenarbeit mit ergonomischen Werkzeugen

  • Wasseraktivitäten wie Aquacycling

  • Übungen zur Mobilisierung des Daumens (siehe unsere Tipps zur Begrenzung der täglichen Schmerzen)

  • Sanftes Tanzen oder Erhaltungsgymnastik

Bewegung ist nicht nur eine Frage des Sports: Sie ist ein Mittel, um seine Selbstständigkeit, sein Selbstvertrauen und sein geistiges Gleichgewicht zu bewahren.

Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des psychologischen Umgangs mit chronischen Schmerzen.

Was Sie wissen sollten

Sport mit Daumensattelgelenksarthrose ist möglich – vorausgesetzt, man hört auf seinen Körper, passt die Bewegungen an und lässt sich bei Bedarf begleiten.

Es gibt keine universelle „ideale“ Aktivität, sondern Lösungen, die an jede Person und jede Phase des Weges angepasst sind.

Weiterhin aktiv zu bleiben bedeutet auch, seine Mobilität zu erhalten, die Auswirkungen von Schmerzen zu begrenzen und die Lebensqualität zu verbessern.