“Wieder spielen, ohne Schmerzen“

Christian,

64 Jahre, Trompeter aus Berlin

Die Rhizarthrose – eine Form der Arthrose, die die Basis des Daumens betrifft – kann selbst die einfachsten Bewegungen zu einer echten Herausforderung machen.
Für Christian, einen professionellen Trompeter aus Berlin, veränderte diese Krankheit sein Leben über mehr als fünf Jahre hinweg.

Die Schmerzen wurden unerträglich und bedrohten nicht nur seine musikalische Laufbahn, sondern auch seinen Alltag.
Nach zwei Operationen blickt er nun auf seinen Weg zurück – geprägt von Schmerzen, Zweifeln und einem Neuanfang.

Wenn der Schmerz bleibt

„Selbst in Ruhe tat mir die Hand weh. Ich konnte im Bett liegen und spürte plötzlich stechende Schmerzen.“

Mit 64 Jahren erlebte der erfahrene Musiker eine wahre Tortur.

Trompete zu spielen bedeutet, das Instrument lange in derselben Position zu halten und die Ventile fest zu drücken.

„Diese statische Haltung, die ich über Jahrzehnte beibehalten habe, hat den Verschleiß meines Gelenks wahrscheinlich beschleunigt“, erklärt er.

Nach und nach beschränkten sich die Schmerzen nicht mehr nur auf die Konzerte: Schreiben, eine Tasche tragen oder sogar ein Blatt Papier halten wurde anstrengend.

Auch die Gartenarbeit – eine Schubkarre schieben, Erde schaufeln oder Pflanzen tragen – war kräftezehrend.

Selbst beim Sport, etwa beim Gewichtheben oder Yoga, wurden die Hände ständig beansprucht – und das jedes Mal schmerzhaft.

Alles versuchen, bevor man sich für eine Operation entscheidet

Wie viele andere Patienten hat auch Christian zunächst nicht-chirurgische Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert:

  • Kortisoninjektionen, die nur für einige Wochen Linderung brachten,

  • Physiotherapie- und Massagesitzungen, die vorübergehende Erleichterung brachten,

  • Angepasste Orthesen, die ihm ermöglichten weiterzuspielen, jedoch den Krankheitsverlauf nicht aufhielten,

Er versuchte sogar eine gezielte Strahlentherapie (eine in Deutschland verfügbare Behandlung), jedoch ohne dauerhafte Besserung.

„Man hofft immer, dass es reicht. Aber irgendwann versteht man, dass es nur vorübergehend ist“, erzählt er.

Bei ihm hatte die Krankheit auch eine familiäre Komponente:

„Meine Mutter und meine Schwester litten bereits unter derselben Arthrose.“

Der entscheidende Schritt – sich für die Operation entscheiden

Nach Jahren, in denen Christian verschiedene Behandlungen ausprobierte, spürte er, dass der Schmerz nie ganz verschwinden würde.

„Ich konnte nicht mehr spielen, ohne Schmerzen zu haben – selbst alltägliche Handgriffe waren unmöglich. Jede ausprobierte Methode war nur ein vorübergehendes Pflaster“, erzählt er.
Der entscheidende Moment kam im Herbst. Auf Empfehlung eines befreundeten Arztes und nach intensiver eigener Recherche vereinbarte er einen Termin bei einer spezialisierten Chirurgin in Berlin.

„Ich habe Erfahrungsberichte gelesen, das Für und Wider abgewogen. Irgendwann dachte ich: Ich muss aufhören zu warten – sonst verliere ich meine Beweglichkeit endgültig.“

Bei der Untersuchung bestätigten die Röntgenbilder seine Befürchtungen: Das Gelenk war so stark abgenutzt, dass die Knochen direkt aufeinander rieben – „wie ein quietschendes Metallrad ohne Stoßdämpfer“, veranschaulichte die Chirurgin.

Mit dieser Erkenntnis traf Christian seine Entscheidung. Im Dezember wurde seine rechte Hand operiert, drei Monate später folgte die linke.

„Natürlich war das beängstigend – aber ich wusste, dass es der einzige Weg war, mein früheres Leben zurückzubekommen“, sagt er.

Eine Operation, die gut verlaufen ist

Der Eingriff fand unter Vollnarkose in einer vertrauensvollen Atmosphäre statt.

Der Krankenhausaufenthalt war kurz und verlief ohne Komplikationen.

„Ich hatte erwartet, nach der Operation starke Schmerzen zu haben. Aber zu meiner Überraschung war es erträglich – viel weniger als das, was ich vorher durchmachen musste“, erzählt er erleichtert.

Die Rehabilitation begann sofort mit Handspezialisten: sanfte Mobilisation, schrittweiser Kraftaufbau und Arbeit an der Narbe.

Jede Phase war darauf ausgerichtet, die Genesung sicher und nachhaltig zu gestalten.

Bewegungen zurückgewinnen, zur Musik zurückkehren

Sechs Wochen nach der Operation gewann Christian eine Selbstständigkeit zurück, an die er kaum noch geglaubt hatte.

„Das Erstaunlichste ist, wie schnell man die Schmerzen vergisst“, sagt er.

Nach und nach begann er wieder Trompete zu spielen, trieb Sport, arbeitete im Garten und führte ein aktives Leben.
„Am meisten beruhigt mich, dass ich meine Hände wieder intensiv nutzen kann – schwere Lasten im Garten tragen, Yoga machen – ohne Angst.“

Für ihn hat die Bühne wieder ihren Platz im Leben gefunden:
„Meine Hand ist nicht nur ein Werkzeug, sie ist mein Leben. Wieder spielen zu können, ohne Schmerzen – das ist eine Freiheit, von der ich dachte, sie sei verloren.“

Ein neues Leben und eine Botschaft der Hoffnung

Heute lebt Christian schmerzfrei und möchte allen Mut machen, die noch zögern:

„Ich verstehe die Ängste, aber die Operation hat mir mein Leben zurückgegeben. Die Jahre des Leidens vergisst man schnell.“

Sein Weg zeigt, dass eine individuell angepasste Behandlung den Alltag wirklich verändern kann – selbst nach vielen Jahren mit Arthrose.

Fazit

Christians Geschichte spiegelt den Weg vieler Menschen mit Rhizarthrose wider: ein langer Kampf gegen die Schmerzen, vorübergehende Lösungen – und schließlich eine Operation, die alles verändert.

Seine Erfahrung zeigt, dass man wieder ein aktives berufliches und privates Leben führen und das tun kann, was man liebt – selbst nach vielen Jahren des Leidens.