Wie alle Formen von Arthrose entwickelt sich auch die Rhizarthrose allmählich.

Im Laufe der Zeit führt der Verschleiß des Knorpelgewebes an der Daumenwurzel zu Veränderungen, die in der Bildgebung sichtbar sind …

aber oft auch zu stärkeren Schmerzen, einem Verlust der Beweglichkeit und zunehmenden funktionellen Beeinträchtigungen.

Wenn Sie die verschiedenen Stadien dieser Entwicklung verstehen, können Sie die Auswirkungen der Krankheit besser vorhersehen, Ihre täglichen Bewegungen anpassen und für jede Phase die am besten geeigneten Lösungen finden.

Diese Seite ist Teil unseres Dossiers über die Rhizarthrose. Hier finden Sie eine Beschreibung der wichtigsten Verlaufsstadien.

Eine Progression in vier Stadien

Der Verlauf der Rhizarthrose wird klassischerweise gemäß einer Röntgenskala in vier Stadien beschrieben (Dell-Klassifikation).

Jedes Stadium entspricht einem zunehmenden Grad der Schädigung des Knorpels und der Gelenkstrukturen, der in bildgebenden Verfahren sichtbar und im Alltag oft spürbar ist.

⚠️ Beachten Sie: Das Ausmaß der auf dem Röntgenbild sichtbaren Läsionen korreliert nicht immer mit der Intensität der empfundenen Schmerzen. Man spricht von einer radio-klinischen Diskrepanz. Die Diagnose beruht daher auch auf den von der Person geäußerten Symptomen.

Stadium 1 : Frühe, manchmal unauffällige Anzeichen

Der Knorpel beginnt sich abzubauen, aber das Gelenk behält noch eine normale Form bei.

Röntgenaufnahmen sind oft wenig aufschlussreich, was die Diagnose erschwert. Dennoch können bereits Schmerzen auftreten, insbesondere an der Daumenwurzel, nach wiederholten Handlungen wie Heimwerken, Gartenarbeit oder dem Halten eines Gegenstandes im Pinzettengriff.

Die Diagnose ist dann im Wesentlichen eine klinische Diagnose, die im Gespräch mit einem Angehörigen der Gesundheitsberufe gestellt wird.

Dieses Stadium kann unbemerkt bleiben. Daher ist es wichtig, die Symptome der Rhizarthrose zu kennen, um bei den ersten Beschwerden darüber zu sprechen.

Stadium 2: Die Beschwerden setzen sich im Alltag durch

Der Gelenkspalt verengt sich, was ein Zeichen für einen stärkeren Verschleiß des Knorpelgewebes ist.

Diese Verengung ist nun auf dem Röntgenbild sichtbar. Die Schmerzen werden häufiger, manchmal treten sie sogar in Ruhe oder in der Nacht auf. Häufig wird ein Kraftverlust festgestellt, der manchmal mit einer leichten Verformung des Gelenks einhergeht.

Die Behandlung in diesem Stadium sind konservativen oder medizinischen Natur:

  • Maßgeschneiderte Ruheorthesen, die hauptsächlich nachts getragen werden,
  • Angepasste Physiotherapie,
  • Gezielte Injektionen (unter Ultraschall oder mithilfe einer Röntgenbildgebung),
  • Entzündungshemmende Medikamente, sofern erforderlich.

Weitere Informationen: Nicht-chirurgische Behandlungen der Rhizarthrose

Stadium 3: Anhaltende Schmerzen und Verlust der Mobilität

Das Knorpelgewebe ist fast vollständig zerstört, und es bilden sich Osteophyten (Knochenvorsprünge).

Die Schmerzen sind fast permanent vorhanden, manchmal intensiv, selbst bei einfachen Handlungen wie Schreiben, Zuknöpfen eines Kleidungsstücks oder Öffnen eines Beutels. Der Daumen verliert an Flexibilität, die Beweglichkeit nimmt ab, der Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger wird schwierig.

Die Auswirkungen auf das tägliche Leben sind oftmals schwerwiegend. In diesem Stadium hilft eine fachärztliche Beratung (Chirurg oder Rheumatologe), um die in Frage kommenden Behandlungsoptionen zu bewerten.

Stadium 4: eine schwere Gelenkschädigung

Hier spricht man von einer fortgeschrittenen Rhizarthrose.

Das Gelenk ist stark verformt, das Knorpelgewebe ist völlig zerstört. Die Knochen können aneinander reiben, was zu starken Schmerzen führt. Die Steifheit ist groß, manche Bewegungen werden unmöglich.

In diesem Stadium kann das Trapezium-Metakarpalgelenk in einer luxierten Stellung blockieren und eine sekundäre Dislokation des Metakarpophalangealgelenks verursachen Dadurch entsteht ein so genannter Z-Daumen.

Ein chirurgischer Eingriff wird häufig in Betracht gezogen, insbesondere wenn die Schmerzen trotz konservativer Behandlung anhalten oder wenn ein erheblicher Funktionsverlust vorliegt.

Unterschiedliche Entwicklung von Person zu Person

Die Rhizarthrose verläuft nicht immer linear. Bei manchen Menschen schreitet sie über mehrere Jahre hinweg langsam fort, während sich bei anderen die Beschwerden schnell einstellen. Diese Entwicklung wird von vielen Faktoren beeinflusst: familiäre Vorgeschichte, sich wiederholende manuelle Tätigkeiten, bilaterale Form (Befall beider Hände), Alter oder Menopause sowie Begleiterkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder – seltener – Chondrokalzinose.

Weiterführende Informationen: Risikofaktoren für Rhizarthrose

Anpassung der Behandlung an das jeweilige Stadium

Das Erkennen des Entwicklungsstadiums ermöglicht es, eine gezielte Behandlung vorzuschlagen:

Eine regelmäßige Nachsorge ermöglicht es, die Behandlung im Laufe der Zeit anzupassen und eine zu schnelle Verschlechterung der Daumenfunktion zu verhindern.

Zusammenfassung

Die Rhizarthrose entwickelt sich schrittweise von einfachen Beschwerden bis hin zu einem erheblichen Mobilitätsverlust. Wenn Sie die Stadien dieser Entwicklung kennen, können Sie frühzeitig aktiv werden, die Funktion Ihres Daumens erhalten und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Optionen in Betracht ziehen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind oder sich die Situation verschlechtert, zögern Sie nicht, einen Handspezialisten (Chirurgen oder Rheumatologen) aufzusuchen, um sich ein Bild von Ihrer Situation zu machen.