Die Rhizarthrose oder Daumenarthrose wird oft als altersbedingte Krankheit wahrgenommen.

Sie betrifft überwiegend Frauen ab 50 Jahren.

Dennoch kann diese Erkrankung bei aktiven Erwachsenen auch früher auftreten, manchmal schon in den Dreißigern.

Ihr frühes Auftreten mag überraschen, ist jedoch nicht außergewöhnlich. Wenn man die Ursachen und Warnzeichen besser versteht, kann man rechtzeitig reagieren und seinen Alltag anpassen, bevor sich die Beschwerden dauerhaft manifestieren.

Um zu verstehen, was es mit dieser Erkrankung auf sich hat, ist es hilfreich, sich noch einmal auf das Wesentliche über die Rhizarthrose und ihre funktionellen Zusammenhänge zu besinnen.

Warum kann Rhizarthrose in jungen Jahren auftreten?

Bei jungen Erwachsenen können mehrere Faktoren das Auftreten dieser Form von Arthrose begünstigen, manchmal bereits vor dem 40. Lebensjahr:

  • Wiederholte mechanische Faktoren: Bei bestimmten Berufen oder Hobbys wird der Daumensattel intensiv beansprucht, wie z. B. bei Friseuren, Schneidern, Musikern, Handwerkern oder auch Hochleistungssportlern. Wiederholte Bewegungen beschleunigen den Verschleiß des Knorpelgewebes.

  • Trauma in der Vorgeschichte: Ein schlecht behandelter Bruch oder eine verschleppte Verstauchung kann das Trapezium-Metakarpal-Gelenk destabilisieren und zu einem schnelleren Abbau führen.

  • Genetische Faktoren: Eine familiäre Veranlagung zu Osteoarthritis kann eine Rolle spielen, insbesondere wenn in der Familie bereits andere Gelenke betroffen sind.

  • Gelenkhypermobilität: Eine übermäßige Laxität im Daumenbereich schwächt das Gelenk langfristig.

  • Morphologische Anomalien: Eine besondere Form des Trapeziumknochens oder des ersten Mittelhandknochens (Dysplasie) können das Gelenk anfälliger machen.

Nähere Informationen zu diesen Faktoren sind auf der Seite über Risikofaktoren der Rhizarthrose aufgeführt.

Welche Beschwerden sind Warnsignale?

Gerade bei jüngeren Betroffenen besteht die Gefahr, dass anfängliche Beschwerden unterschätzt oder als harmlose Gelenkermüdung fehlgedeutet werden.

Dennoch gibt es einige Signale, bei denen man einen Arzt aufsuchen sollte:

  • Schmerzen an der Daumenwurzel, vor allem bei Zangen- oder Druckbewegungen,

  • Beschwerden beim Drehen eines Schlüssels, Öffnen eines Glases oder langem Schreiben,

  • Steifheit am Morgen oder am Tagesende,

  • Kraftverlust in der Hand,

  • kleine sichtbare Beule oder Deformation an der Daumenwurzel.

Diese Symptome ähneln jenen, die später im Leben beobachtet werden. Wenn sie frühzeitig auftreten, müssen sie adäquat behandelt werden.

Eine vollständige Darstellung der ersten Symptome der Rhizarthrose finden Sie in der entsprechenden Fachinformation.

 

Wenn ein aktiver Lebensstil durch Beschwerden behindert wird

Rhizarthrose bei einem jungen Erwachsenen kann erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere wenn die dominante Hand betroffen ist.

Sie kann sich auswirken auf:

  • die Arbeit, insbesondere auf manuelle Tätigkeiten oder Tätigkeiten mit sich wiederholenden Bewegungen,

  • Freizeitaktivitäten (Sport, Musik, Heimwerken…),

  • den Alltag, mit Beschwerden bei einfachen Handlungen.

Diese Diskrepanz zwischen dem Alter des Patienten und der Art der Erkrankung kann auch zu Missverständnissen oder Frustration führen.

Daher ist eine frühzeitige Diagnose und eine adäquate Betreuung so wichtig.

Bei jungen Erwachsenen geht es um zwei Ziele: Schmerzenlinderung und gleichzeitig Erhalt der Mobilität und Lebensqualität. Die Behandlungsansätze sind im Großen und Ganzen dieselben wie bei älteren Patienten, werden aber an das Alter, das Aktivitätsniveau und die Erwartungen des Patienten angepasst:

  • Ruhe- oder Aktivitätsorthesen: zur Stabilisierung des Gelenks und zur Schmerzlinderung.
  • Gezielte Physiotherapie und Selbsthilfe: zur Aufrechterhaltung des Bewegungsumfangs und zur Stärkung der Muskulatur.
  • Infiltrationen (Kortikosteroide oder Hyaluronsäure): bei schmerzhaften Schüben.
  • Angepasste Alltagsbewegungen: Technische Hilfen und einfache Anpassungen können die Belastungen des Daumens lindern.

 

In manchen Fällen, insbesondere wenn die Beschwerden trotz einer guten Behandlung einschränkend werden, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Das Einsetzen einer Daumenprothese kann eine dauerhafte Lösung darstellen, auch bei jüngeren Patienten.

Zusammenfassung

Jung zu sein schließt nicht aus, dass man nicht von Rhizarthrose betroffen wird.

Auch wenn die Rhizarthrose häufiger nach dem 50.

Lebensjahr auftritt, ist ihr Auftreten bei beruflich aktiven Erwachsenen durchaus belegt. Die frühzeitige Identifikation klinischer Warnzeichen sowie eine angepasste therapeutische Strategie tragen dazu bei, eine Progression der Erkrankung zu verhindern.