In einigen Berufen wird das Gelenk am Daumengrundgelenk besonders stark beansprucht.

Dieses Gelenk wird als Trapezium-Metakarpalgelenk bezeichnet und spielt bei vielen Greifbewegungen eine zentrale Rolle

Wenn es im Laufe der Zeit überbeansprucht wird, kann er schmerzhaft und steif werden und sogar seine Beweglichkeit verlieren: alles Anzeichen für eine Rhizarthrose, eine häufige Form der Daumenarthrose.

Diese Seite ergänzt die allgemeinen Informationen über Rhizarthrose und dient der Prävention, indem sie berufliche Kontexte aufzeigt, in denen bestimmte Gelenkbelastungen bereits vorhandene Symptome verschlimmern oder ihr Auftreten bei anfälligen Personen begünstigen können.

Wiederholte oder erzwungene Bewegungen: ein Faktor, der die Gelenke überlastet

Die Rhizarthrose wird nicht als Berufskrankheit im engeren Sinne anerkannt.

Einige Berufe können jedoch die mechanische Belastung des Daumengelenks verstärken, insbesondere bei Tätigkeiten, die Folgendes erfordern:

  • sich wiederholende Klemm- oder Greifbewegungen,

  • vibrierende oder schlecht angepasste Werkzeuge,

  • dauerhafte Belastungshaltungen im Bereich des Daumensattelgelenks ohne ausreichend Egenerationsphasen.

Wenn man diese Situationen erkennt, kann man seine Gelenke besser schützen, vor allem, wenn bereits identifizierte Risikofaktoren vorliegen (Alter, Geschlecht, Vererbung …).

Manuelle Berufe: technische Bewegungsabläufe und langanhaltende Belastungen

In einigen handwerklichen oder technischen Bereichen sind die Hände wiederholten Mikrotraumata ausgesetzt:

  • Tischler, Schreiner, Maurer oder Klempner führen regelmäßig Tätigkeiten aus, bei denen sie mit Kraft schrauben, schneiden oder Werkzeuge halten.

  • Friseure, Kosmetiker oder Nageldesigner führen kleine, präzise Handgriffe in großer Häufigkeit und oft unter Spannung aus.

  • Mechaniker, Karosseriebauer und Elektriker hantieren mit Teilen, die Präzision und einen längeren Daumendruck erfordern.

Diese langfristigen mechanischen Beanspruchungen können zu einer zunehmenden Gelenkbeeinträchtigung führen und die charakteristischen Beschwerden der Rhizarthrose hervorrufen.

Mit einfachen Tipps zur Anpassung der täglichen Bewegungen lassen sich Schmerzen oft reduzieren.

Gesundheitsberufe: Präzision, Wiederholung und Tragen von Lasten

Pflegeberufe, die oft als wenig körperlich anstrengend wahrgenommen werden, beanspruchen die Daumenbasis jedoch intensiv:

  • Krankenpfleger, Pflegehelfer und Physiotherapeuten führen präzise Handgriffe (Injektionen, Mobilisierungen, Manipulationen) aus, manchmal mit hohem Kraftaufwand.

  • Zahnärzte oder Orthoptisten arbeiten in statischen Körperhaltungen mit stützender Handbelastung.

Diese Gesten mobilisieren das Trapezium-Metakarpalgelenk stark und lassen nicht immer eine ausreichende Ruhepause zwischen den Belastungen zu.

Wenn Beschwerden auftreten, ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um eine Entwicklung zu einer stärker behindernden Form zu verhindern, wie in „Die ersten Symptome der Rhizarthrose“ erläutert.

Industrie, Textilindustrie, Lebensmittelindustrie: intensive Wiederholung von Bewegungen

In industriellen Berufen ist die wiederholte Ausführung von Handgriffen ein zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit:

  • Fließbandarbeiter, Verpackungsmitarbeiter und Näher wiederholen dieselbe Handbewegung unter Umständen hunderte Male.

  • In kalten Umgebungen, wie sie in der Lebensmittelbranche üblich sind, werden die Gelenke weniger gut durchblutet, was Schmerzen und Steifheit verstärken kann.

  • Der lange Gebrauch von vibrierenden Werkzeugen oder kleinen Handinstrumenten (Scheren, Zangen, Nadeln …) bewirkt eine zusätzliche direkte Gelenkbelastung.

Ergonomische Anpassungen und regelmäßige Pausen können das Gelenk entlasten, bevor es dauerhaft geschädigt wird.

Weitere Tipps finden Sie auf unserer Seite zur Ergonomie am Arbeitsplatz.

Digitale und sitzende Berufe: ein oft unterschätztes Risiko

Die Arbeit in einem Büro oder vor einem Bildschirm schont die Daumengelenke nicht unbedingt. Ganz im Gegenteil:

  • Die intensive Nutzung der Tastatur, der Maus oder eines beruflichen Smartphones führt zu einer wiederholten, manchmal unbewussten Beanspruchung

  • Sekretärinnen, Verwaltungsassistenten, Führungskräfte, Grafiker oder Informatiker verbringen unter Umständen mehrere Stunden am Tag in einer Greifposition.

Einfache Übungen zum Aufwärmen der Gelenke oder Veränderungen der Körperhaltung können helfen, die Verspannungen zu begrenzen.

Vorausschauend handeln – zum Schutz der Gelenke

Einen berufsbedingten Gelenkstressfaktor zu erkennen, bedeutet nicht, dass der Beruf eine Rhizarthrose „verursacht“. Vielmehr handelt es sich um einen erschwerenden Faktor bei Personen, die bereits gefährdet sind oder bei denen sich die Krankheit erst allmählich einstellt.

Die Anpassung von Werkzeugen, die Variation von Handgriffen, das Einlegen von Pausen oder das Tragen einer Ruheorthese können helfen, die Aktivitäten weiterhin ausführen zu können und dabei gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten.

Praktische Empfehlungen zur Anpassung alltäglicher Bewegungsabläufe und zur Unterstützung der Greiffunktion finden Sie in unserem Leitfaden.